New Mexico, Land der Cowboys & Indianer

29. Juli 2013
Cowboy Sunset

„Wo möchten Sie denn hin?“ fragt mich die Dame von der Schüleraustausch Organisation. „In den amerikanischen Westen!“. „Warum?“ „Na, weil ich in die Wüste möchte.“ Mit diesem Gespräch begann mein Abenteuer USA. Es führte mich in das Land von Billy the Kid und Pat Garrett – mitten in die Wüste nach New Mexico.

Las Cruces New Mexico

Das erste Bild was ich von New Mexico sah. Die Wüste bei Las Cruces. – Photo: New Mexico Tourism Department

Vor genau zehn Jahren habe ich meine Koffer gepackt, um für ein Jahr an der Las Cruces High School im Südwesten der USA den American Way of Life kennen zu lernen.

Vor meiner Abreise wusste ich nicht viel über New Mexico. Nur so viel: Es ist heiß und trocken. Wüste eben. Doch New Mexico hat mehr zu bieten. Das „Land of Enchantement“ wie es damals im Werbespruch hieß, wird seinem Namen zumindest zum Teil gerecht. Die Landschaft und Kultur, die ich in New Mexico erleben und genießen durfte, haben mich verzaubert.

Cowboy Sunset

Das Land der Cowboys und der zauberhaften Sonnenuntergänge. – Photo: New Mexico Tourism Department

Falls ihr eine Autotour durch den amerikanischen Westen plant, vergesst New Mexico nicht. Hier findet ihr jenseits der ausgefahrenen Pfade, ein Land, geprägt von Cowboys, Hispanics und Indianern wie aus einem alten Western entsprungen. Es hat einen Grund, warum Beispielsweise Hollywoodstar Julia Roberts auf einem Anwesen in New Mexico lebt.

Riudoso

Das Flair vom Wilden Westen und das Land der Native Americans. – Photo: ReiseWorld

Santa Fe – Stadt der Indianer

Die Ureinwohner des amerikanischen Kontinents, die Native Americans und die spanischen Eroberer haben New Mexico geprägt. Bereits im 12. Jahrhundert wurde bei Santa Fe eine Indianersiedlung errichtet. In der kleinen Hauptstadt Santa Fe spürt und sieht man ihren Einfluss an jeder Straßenecke. Die Häuser wurden in der Adobe-Bauweise aus Lehmziegeln im traditionellen Stil der Pueblo Indianer gebaut. Eine Mischung aus Sand, Lehm und Wasser diente ihnen als Mörtel und die Wände wurden mit hellem Lehm verputzt. Es gibt die Vorgabe, dass noch heute jeder Neubau in Sante Fe im Pueblo Stil errichtet werden muss.

Santa Fe

Santa Fe ist komplett im Pueblo Stil erbaut worden. – Photo: ReiseWorld

Dies prägt das Stadtbild nachhaltig und macht diese Stadt zu einem wunderbaren Ort, um die traditionelle Lebensweise im Südwesten der USA zu erleben. Besonders schön ist ein Spaziergang im Zentrum von Santa Fe um den Marktplatz herum. Hier kann man viele kleine Läden entdecken und das Flair der Stadt erleben. An den Straßen verkaufen die Händler Schmuck aus dem edlen Türkisstein – aber Vorsicht, manche sind nur türkisfarben.

Route 66 New Mexico

Die legendäre historische Route 66 verläuft durch New Mexico. – Photo: New Mexico Tourism Department

Santa Fe hat sich darüber hinaus einen Namen in der amerikanischen Kunstszene gemacht. Einige freiheitsliebende Künstler haben sich in der Gegen niedergelassen und stellen ihr Werke in den vielen, kleinen Galerien der Stadt oder am Straßenrand aus.

Taos New Mexico

Der Taos Pueblo ist eine der ältesten Siedlungen auf dem Gebiet der USA. New Mexico. – Photo: New Mexico Tourism Department

Taos Pueblo – älteste Siedlung der USA

Wer den Spuren der Indianer folgt, fährt von Sante Fe aus zum Taos Pueblo. Der Taos Pueblo ist die älteste, durchgängig bewohnte Siedlung auf dem Gebiet der USA. In diesem indianischen Dorf leben noch heute etwa 150 Indianer in vielen Lebensbereichen wie ihre Vorfahren. Die ältesten der traditionellen Lehmhäuser im Taos Pueblo gehen noch auf die Anasazi Indianer zurück und wurden von 1000 bis 1450 erbaut. Die heutigen Bewohner verdienen ihr Geld mit Tourismus, denn Taos Puebelo ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Südwesten der USA und wurde 1992 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.

Pueblo New Mexico

In der Gegend von Sate Fe findet man einige andere Pueblos. – Photo: ReiseWorld

White Sands – weiße Wüste aus Gips

Der White Sands Nationalpark in der Nähe von Alamorgordo in New Mexico ist für mich eines der landschaftlichen Highlights im Südwesten der USA. Fast surreal anmutende, wellenförmige schneeweiße Sanddünen erstrecken sich über 275 Quadratkilometer. White Sands ist das größte Gipssandfeld der Welt. Besonders lohnt ein Besuch in den frühen Abendstunden, wenn die Sonne langsam am Horizont hinter den letzten Ausläufern der Rocky Mountain Gebirgskette verschwindet. Dann präsentiert der Himmel über White Sands , ein grelles Farbschauspiel, das langsam über aquarelle Pastelltöne in die tiefblaue Nacht mündet, in der man hier mitten in der Wüste die Sterne glitzern sieht. Der Nationalpark bietet auch Sonnenuntergangsspaziergänge an oder Mondwanderungen. Der Eintritt ohne Führung in den White Sands Nationalpark kostet 3 Dollar.

White Sands New Mexico

275 Quadratmeder schneeweißer Sand. – Photo: New Mexico Tourism Department

Old Mesilla– Spuren des Wilden Westens

Der Wilde Westen – das ist Old Mesilla im Süden von New Mexico. Hier haben Billy the Kid, Pat Garrett and Pancho Villa ihr Unwesen getrieben. In der Wild-West-Zeit um 1881 war Mesilla die wichtigste Stadt im ganzen Umkreis, weil sie an der Kreuzung zwei bedeutender Planwagenrouten lag, der Butterfield Stagecoach Line und dem Santa Fe Trail.

Old Mesilla

Old Mesilla – von Cowboys & Banditen. – Photo: New Mexico Tourism Department

Doch als die Eisebahnverbindung, die Santa Fe Railway, gebaut wurde, führte diese nicht durch Mesilla. Das Land war dort zu teuer. Stattdessen haben die Investoren den Zug in dem kleinen Ort Las Cruces halten lassen. Dies war der Anfang vom Ende Mesillas. Las Cruces ist heute eine mittelgroße Stadt im Süden New Mexicos, Mesilla hingegen ist kaum weiter gewachsen. Heute kann man jedoch noch auf dem Mesilla Plaza ein bisschen die Luft vom alten wilden Westen schnuppern.

Mesilla Valley

Im Frühjahr kann New Mexico im Mesilla Valley noch Grün sein. – Photo: New Mexico Tourism Department

Essen in New Mexico– Feuer auf dem Teller

America steht für Hamburger & Co? Nicht so New Mexico. Natürlich gibt es auch hier die obligatorischen Fast-Food-Ketten am Straßenrand, doch die Spezialitäten des Staates kommen aus mexikanischen Töpfen. Viele New Mexicans sind Hispanics. Sie essen am liebsten Burritos, Weizentortilla-Wraps mit Fleisch-Chili Füllung oder die gelben, knusprigen Taccos, Maistortillas mit frischem Hackfleisch, Salat, Tomatenn Gurken und Käse gefüllt. Und die machen sie hervorragend! Einchiladas sind eine weitere Spezialität: gerollte Weizentortillas als Auflauf mit grüner oder roter Chilisauce und mit Käse überbacken – lecker!

Tacco

Mexikanische Küche im Südwesten: Taccos gehören in New Mexico auf den Teller. – Photo: New Mexico Tourism Department

Wenn etwas als Symbol für die Küche New Mexicos steht, dann ist es die Chili. Die grünen oder roten Jalapeno Chili Schoten baut man hier an. Sie schmecken frisch und feurig scharf. Für mich geben sie Burritos, Taccos & Co. den richtigen Kick. Die feurige Würze von Chili auf der Zunge zu haben, bedeutet für mich, in New Mexico angekommen zu sein. Und wenn es am Anfang auch noch etwas auf der Zunge kribbelt, man gewöhnt sich irgendwann daran und möchte die Schärfe nicht mehr missen!

Rio Grande

Jalapeno Chilis wachsen besonders gut in den im Winter fruchtbaren Tälern am Rio Grande. – Photo: New Mexico Tourism Department

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