Montenegro, die Bucht von Kotor mit dem Kreuzfahrtschiff

23. April 2015

Von weitem sieht die Einfahrt in die Bucht von Kotor aus wie viele andere einer Adria-Kreuzfahrt. Doch steht man vorn am Bug, offenbart sich langsam immer mehr von der besonderen Schönheit dieser Kreuzfahrt-Passage. Das Meer blau, die Hänge grün und der Fels grau, ein herrlicher Kontrast zu den roten Dächern der Häuser. Immer höher werden die Berge, die den immer schmaler werdenden Wasserlauf in die Bucht von Kotor säumen. Im Frühjahr thront sogar noch Schnee auf den Gipfeln.

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Manch einer behauptet, die Einfahrt in die Bucht von Kotor in Montenegro sei beeindruckender als die Fjord Passagen in Norwegen – wie Geiranger oder Andalsnes. Dies kann ich so nicht bestätigen, denn die kargen Felswände Norwegens haben doch ihren ganz eigenen Reiz im nordisch klaren Licht und fallen noch steiler ab. Die Einfahrt in die Bucht von Kotor, oder den Fjord von Kotor, hat dennoch ihren eigenen Charme. Beherrscht hier doch das mediterrane Flair der Adria die Szenerie und die hohen Berge bis fast ans Meer wirken bisweilen skurril deplatziert. Doch geben die bis zu 1.800 Meter hohen Gipfel der Bucht von Kotor ihr Gesicht, das uns an den nördlichen Gardasee mit seinen Alpenausläufern erinnert. Palmen und schneebedeckte Berge, dazu Segelboote und sandfarbene Häuschen – ein Panorama, das Postkarten zieren kann.

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Die Einfahrt in die Bucht von Kotor dauert etwa eine Stunde. Ein Lotse geht an Bord des Kreuzfahrtschiffes und hilft dem Kapitän, den Dampfer sicher durch die engste Stelle im „Fjord“ zu steuern. Kleine Kreuzfahrtschiffe wie die MS Berlin, können in Kotor längsseits gehen. Größere liegen auf Reede in der Bucht von Kotor und tendern die Kreuzfahrtgäste an die Pier.

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Das Schöne für Kreuzfahrtgäste im Hafen von Kotor ist, dass die Hauptsehenswürdigkeit nur ein paar Schritte von der Anlegestelle entfernt ist: Die Altstadt von Kotor. Die mächtige Stadtmauer umschließt das Städtchen wie einen wertvollen Schatz. Durch das historische Stadttor an der Hafenpromenade betritt man das historische Kotor, das während eines Erdbebens 1979 und im Jugoslawien-Krieg Anfang der 1990er Jahre sehr gelitten hat. Abgesehen von ein paar verfallenen Häusern und gesplitterten Steinen ist davon heute nicht mehr viel zusehen. Im Gegenteil, Kotor hat sich zu einer der beliebtesten Tourismuszentren Montenegros herausgeputzt und wird als Luxusdestination nicht nur bei Seglern immer beliebter. Mit seinen netten Straßencafés, geheimnisvoll verwinkelten Gassen und beeindruckenden historischen Bauten braucht es den Vergleich mit den nahen Dubrovnik, das uns 2011 auf unserer Weltreise begeistert hat, nicht zu scheuen.

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Wir empfehlen Kreuzfahrtgästen, auf eigene Faust im historischen Kotor auf Entdeckungsreise zu gehen. Wenn man sich durch die kleinen verwinkelten Gassen treiben lässt, entdeckt man immer wieder neue, überraschende Ansichten und belebte oder gemütlich ruhige Plätze zum Verweilen. Wie zum Beispiel den Platz mit einem Baum aus dem 17. Jahrhundert, an dem auch das Katzenmuseum liegt.

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Vielleicht entdeckt man hier und da die Katzen von Kotor. Sie wohnen in den Ruinen der Stadt und bevölkern die kleinen Gassen. Mittlerweile sind sie zum Markenzeichen der Stadt geworden und haben es bis auf die T-Shirts, Taschen und Schürzen in den Souvenirläden geschafft. Wir haben ein paar von ihnen vor der Polizeistation entdeckt, als sie sich in einer für uns doch eher ungemütlichen Agave kuschelten und auf den Fotos von den schwarzen, gescheckten und getigerten Miezen fast nur noch Schatten sichtbar waren.

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Wer, wie wir, die Adria liebt, wird Kotor mögen. Aus unserer Sicht lohnt sich auch ein Kurztrip in dieses charmante Örtchen in Montenegro. Denn neben dem historischen Kotor ist die Natur in der gesamten Bucht in ihrer Schönheit bestechend, so dass man hier einen, aber auch mehrere, abwechslungsreiche Tage verbringen kann.

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