Kroatien, Dubrovnik

17. Oktober 2011
Der Haven von Dubrovnik
MS Astor im Hafen von Dubrovnik

MS Astor im Hafen von Dubrovnik

Schon früh am Morgen legt MS Astor im Hafen von Dubrovnik an. Wir sind in Süd-Ost-Kroatien, in der Region Dalmatien. Strahlend blauer Himmel und eine über den Bergen aufgehende Sonne empfangen uns. Wir steigen um, von unserem Kreuzfahrtschiff auf einen Nachbau eines historischen Seglers, der uns in das vier Kilometer entfernte Stadtzentrum fahren soll. Zwar hissen die Skipper an diesem windigen Tag die Segel nicht, sondern bedienen den Motor, doch die Schifffahrt ist ein ganz besonderes Naturerlebnis. Wir gleiten vorbei an den zerklüfteten Kalksteinfelsen der kroatischen Küste, passieren winzige Inseln, die wie kleine Punkte in Adria liegen. Helle Häuser mit roten Dächern liegen noch verschlafen da. In der gesamten Gemeinde Dubrovnik leben insgesamt 37.000 Menschen.

Der Haven von Dubrovnik

Der idyllische Jachthafen von Dubrovnik

Langsam nähern wir uns der Altstadt Dubrovniks, bekannt als die Perle der Adria. Die imposanten Stadtmauern strahlen Unabhängigkeit und Macht aus. Dubrovnik wurde im 7. Jahrhundert auf einer Felseninsel gegründet, wobei die Meerenge zwischen Insel und Festlang bereits in der Antike zugeschüttet wurde. Seine Blütezeit erlebte die Handelsmetropole im Mittelalter. Immer wieder versuchten verschiedene Mächte, die strategisch günstig gelegene Stadt einzunehmen, unter anderem die Venezianer. Die Stadtbewohner haben massiven Forts auf der Stadtbefestigung im Jahre 1272 bis 1296 erbaut. Die gut zwei Kilometer lange Stadtmauer steht noch heute, wobei sie mehrfach nachgebaut wurde. Die meisten Mauern, die heute noch stehen, stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Sie haben Zeit, Erdbeben und Krieg überstanden. Das schwerste Erdbeben ereignete sich 1667 und zerstörte die Stadt fast vollständig. Bis zum Jahr 1918 war Dubrovnik unter dem Namen Ragusa bekannt.


Noch heute sind zum Glück für alle Touristen noch einige architektonische Zeugnisse aus den verschiedenen Jahrhunderten in der Altstadt erhalten, die meisten wurden zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert erbaut. Bei den monumentalen Gebäuden herrscht häufig eine Mischung der Baustile vor, etwa im Erdgeschoss Romanik und in der ersten Etage Gotik. Bei den Wohnhäusern ähneln sich viele im Aussehen. Das hatte die Regierung veranlasst, damit die sozialen Unterschiede sich nicht an den Häusern der Stadt widerspiegeln und für soziale Unruhen sorgen. Seit 1979 gilt die wunderschöne Altstadt als UNESCO-Weltkulturerbe. 1991 wurde Dubrovnik von der Jugoslawischen Volksarmee angegriffen. Danach hat man versucht, alles weitgehend zu restaurieren, aber man kann noch immer ein paar Einschusslöcher sehen. Dennoch hat Dubrovnik nichts von seinem Charme eingebüßt: In den engen, verschachtelten Gassen und der Prachtstraße Placa herrscht ein ganz besonderes Flair. Gusseiserne Laternen, Marmorfliesen und kunstvoll verzierte Fassaden betören die Besucher. Überall kleine Restaurants und Cafés. Dort sitzen die Einheimischen und Touristen bei einem Kaffee und schauen den Passanten beim Flanieren zu. Vorbei laufen stilvoll gekleidete Damen, Herren in feinen Anzügen oder Touristen mit Fotoapparat. Auch wir entspannen im Café Festival auf der Placa. Hier herrscht schon fast italienische Atmosphäre. Auch unser Kaffee stammt aus Triest.

Die Prachtstraße Placa von Dubrovnik

Die Placa ist eine Prachtstraße

An diesem Morgen gibt sich Dubrovnik ruhig und charmant. Nur die Kreuzfahrer von der Astor und eine handvoll Individualtouristen spazieren durch die Sträßchen, und natürlich die Einheimischen. In der Altstadt leben nur etwa 3.000 Menschen. Hier ist Autofahren nicht gestattet, nur Lieferfahrzeuge und öffentliche Autos wie Müllwagen brummen gelegentlich über den Marmorboden. Doch das tut der Schönheit der Altstadt keinen Abbruch. Wir genießen das mediterrane Flair, die Sonne des Südens und die Mittelalteratmosphäre. Mittelalterliche Städte in Deutschland haben oft etwas Dunkles und Verwunschenes – hier strahlt der weiße Marmor. Wer gesagt hat, Dubrovnik sei die Perle der Adria, hat definitiv Recht.

Schon am Mittag verlassen wir die idyllische Landschaft Dalmatiens und stechen das letzte Mal in See. Morgen sind wir in Venedig.

 

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