Acapulco, von Käfern und Felsenspringern

30. August 2011
VW Kaefer in Acapulco Mexico
Die Bucht von Acapulco Mexiko

Die Bucht von Acapulco

Während immer mehr Girlanden und Weihnachtsbäume das Schiff schmücken, ist es an Deck wieder 29 Grad. Und wir sehen die Bucht von Acapulco. Ein wenig erinnern uns die zugebauten Hügel an Palma de Mallorca. Nur hier ist es noch deutlich wärmer, dichter bebaut und es ist einfach mehr los. Direkt bei uns am Anlegeplatz können wir beobachten, dass von hier aus unsere deutschen Autos ins Land geschafft werden. Eine Halle steht voller Volkswagen, die noch in weiße Folien eingepackt sind. Und ebenfalls vom Schiff aus können wir einen Blick auf eine Hauptstraße werfen, auf der wir wieder ganz viele Volkswagen entdecken. Aber keine nagelneuen, sondern VW Käfer.

Das Herz eines jeden Käfer-Fans würde hier höher schlagen. Denn in Mexiko wurde der Käfer sogar bis 2004 gebaut; da galt er ja in Deutschland schon lange als Oldtimer. VW hatte die Taktik gefahren, den günstigen alten Käfer in Mexiko zu bauen, weil hier eine große Nachfrage nach günstigen Automobilen bestand. Und es hat funktioniert. Jetzt fahren in ganz Acapulco Käfer herum, die meisten in blau-weiß, das ist die Farbe der Käfer-Taxis. Egal auf welche Straße wir blicken, wir entdecken immer mindestens einen Old Beetle, manchmal sogar vier hintereinander. Weil der Käfer bei uns als klassisch und irgendwie süß gilt, macht das auf uns natürlich auch diesen Eindruck. Die Mexikaner fahren unseren Klassiker. Es schmeichelt uns.

VW Kaefer in Acapulco Mexico

VW Kaefer sind hier keine Oldtimer

 

Deutsche Touristen gibt es hier allerdings kaum, die meisten Besucher kommen aus den USA, eine Art Mallorca für US-Amerikaner. Kein Wunder: Die Preise sind hier für die Besucher aus dem Norden sehr günstig. Wir decken uns mit Trinkwasser ein und kaufen für etwas weniger als zwei Dollar einen Wasser-Bottich mit zehn Litern stillem Trinkwasser. Das Ganze dann zweimal, damit man es rechts und links tragen kann. Das sollte erstmal für die vielen Seetage bis zur Südsee reichen. 20 Dollar-Cents für 1 Liter, das ist unschlagbar.

Unschlagbar spektakulär sind die so genannten Clavadistas, die berühmten Felsenspringer von Acapulco. Ihre erste Vorstellung des Tages beginnt um 13 Uhr, die einzige Mittags-Vorstellung. Abends gibt es mehrere, dann mit Beleuchtung und auch mit Fackel-Sprüngen. Aber wir wählen die Mittags-Variante, um besser Fotos und Filme machen zu können. Von einer Besucherplattform aus hat man einen guten Blick auf die über 30 Meter hohe Steilklippe in der Bucht La Quebrada. In 25 Minuten kann man sie vom Hafen aus zu Fuß erreichen, in etwas über 5 Minuten mit dem Taxi. Die Felsenspringer lassen sich noch etwas Zeit, lassen das Publikum zappeln. Einige gehen zu den an der Spitze aufgestellten Madonnen-Statuen und bekreuzigen sich. Beistand von oben für den Sprung in die Tiefe. Die Clavadistas nähern sich schwimmend dem Felsen von unten – und klettern in einem rasanten Tempo ganz nach oben! Eine fast senkrechte Steilklippe! Unfassbar. Diese Leistung ist fast spektakulärer als die Sprünge.

 

Aber gerade die haben es in sich: Ein Clavadista breitet die Arme aus, setzt zum Sprung an, die Zuschauer halten den Atem an, der Springer fliegt, fliegt, fliegt in Vogelmanier und taucht mit dem Kopf zuerst in das Wasser. Applaus! Einfach Wahnsinn, wie mutig diese Männer sind. Der jüngste der Springer ist gerade erst zwölf Jahre alt. Er springt zwar nicht von ganz oben, aber klettern kann er schon genauso gut wie die Erwachsenen. Und die setzten zum nächsten Satz an. Diesmal ein Doppelsprung. Einer begeistert mit einem Rückwärtssalto, einer dreht sich vorwärts. „BRAVO!“, schallt es von der Tribüne. Die Springer rasen wie Pfeile ins Wasser. Meterhohe Fontänen schießen empor. Das Schauspiel dauert ungefähr eine Dreiviertelstunde und wir sehen sieben Sprünge. Umgerechnet 3,50 US Dollar pro Person hatten wir für den Eintritt bezahlt, ein Schnäppchen für dieses Schauspiel.

Und morgen erkunden wir die Natur rund um Acapulco in der Lagune Coyuca!

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