Valencia ist im Winter anders

30. Januar 2016

Am Wochenende habe ich mein Herz verloren. In Valencia. Wer mich kennt, weiß, wie ungewöhnlich es ist, das ich so etwas über eine Stadt sage. Ich bevorzuge sonst ruhigen Luxus auf dem Land. Großstädte sind das Gegenteil der Ruhe und Beschaulichkeit, die ich auf Reisen mag. Doch Valencia ist anders, vor allem im Winter.

Spaniens drittgrößte Stadt ist noch immer ein Geheimtipp. Die meisten Touristen drängen sich in Barcelona oder an der Costa del Sol. Valencia, das ist Barcelona in klein, sagt mir ein Engländer, der in Valencia überwintert. Im Januar bei 18° Grad und Sonne kann ich das gut verstehen. Selbst im Winter findet das Leben in Valencia draußen statt. Auf den vielen kleinen Plätzen und in den engen Gassen, die die Altstadt durchziehen wie ein Spinnennetz. Hier kann man sich verlieren, während man die hellen Häuserfassaden bewundert und von wunderbaren Ansichten hier und da überrascht wird.

Valencia kann man gut an einem Wochenende erleben. Das Zentrum ist überschaubar. Dennoch sind die einzelnen Stadtviertel sehr verschieden. Da ist der hippe Barrio del Carmen, mit seinen einzigartigen Street-Art-Werken. Hier lohnt eine Erkundungstour – und anderswo in der Stadt ebenso.

SmartForTwoCabrio
Valencia-Reise

Entweder zu Fuß, mit den Citybikes, oder wie wir, die mit einem kleinen Flitzer durch die engen Gassen fegen. Unser Smart fortwo Cabrio ist dafür wie gemacht. Ganz in der Nähe ist der Mercado Central, eine der ältesten Markthallen Europas mit ihrer Metallstruktur und und den wunderschönen Glasfenstern.

Valencia gehört zu den spanischen Städten mit den meisten Jugendstilbauten. Doch nicht nur der Jugendstil hat die Stadt geprägt. Es ist gerade die Kombination aus vielen verschiedenen Baustilen, die Valencia so einzigartig macht.

Brunnen-Valencia

Reiseblogger-Valencia

Valencia wurde im Jahr 138 v. Chr. von den Römern gegründet, die das Forum errichteten, wo sich derzeit die Plaza de la Almoina befindet. Nach den Römern kamen die Westgoten, und im Jahr 714 wurde die Stadt von den Moslems beherrscht, bis König Jakob I. 1238 Valencia eroberte und zum Christentum bekehrte. Der Durchzug der Araber hinterließ tiefe Spuren, wovon einige Kochrezepte, Einflüsse in der Kunst oder die Bewässerungsmethoden zeugen. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert erlebte Valencia sein goldenes Zeitalter. In dieser wirtschaftlich, politisch und kulturell bedeutenden Epoche wurde die Stadt zum kommerziellen Zentrum Europas. Valencia ist die Wiege des Seidenhandels, der vom 14. bis zum 18. Jahrhundert den stärksten Industriezweig der Stadt darstellte. Bis dahin umfasste die Stadt lediglich die heutige Altstadt, eine der größten in Europa. Erst Ende des 19. Jahrhunderts beginnt ihr städtebauliches Wachstum, bis sie schließlich auf die heute 19 Stadtteile anwächst.

Einen Blick in die Zukunft kann man in der Stadt der Künste und Wissenschaften erhaschen.

Die weißen, hypermodernen Gebäude mit ihrem außergewöhnlichen Design sind von Wasserbecken umgeben. Aufgrund ihrer Farbe scheinen sie förmlich zu leuchten. Ihre ungewöhnlichen Formen verführen zu einem zweiten Blick. Daher ist ein Spaziergang durch den Jardin del Turia zu der Stadt der Künste und Wissenschaften aus meiner Sicht eines der Highlights einer Valencia Reise. Und ein starker Kontrast zum historischen Teil.

Stadt_der_Kuenste_und_Wissenschaften_Valencia

Marina_Valencia

Ein Platz, um sich den Wind durch die Haare wehen zu lassen ist der Yachthafen Marina Real Juan Carlos I. Die Marina ist nur 15 Minuten vom Stadtzentrum entfernt, neben den Stränden Las Arenas und La Malvarrosa, deren Promenade von zahlreichen Restaurants und Bars gesäumt wird.

Meine Lieblingsbauwerke in Valencia:

  • Mercado de Colón
  • Stadt der Künste & Wissenschaften
  • Die Stierkampfarena
  • Der Nordbahnhof
  • Das Rathaus

Tapineria-Valencia

Tostada-Con-Tomate

Doch es sind nicht nur die beeindruckenden Bauwerke, für die ich Valencia bewundere. Die Stadt in Südspanien hat einfach ein besonderes Flair. Die Bauwerke sind die Kulisse für das leichte Leben im Süden, das sich auf den Straßen abspielt.

Besonders abends erscheint Valencia noch einmal in einem besonderen Licht. Wenn die schmiedeeisernen Laternen die Plätze in goldenes Licht tauchen und der polierte Mamor auf den Gehwegen im Mondschein glänzt, erwachen die Bars zum leben. Wie überall in Spanien, ist erst gegen Mitternacht richtig was los. Vorher sitzt man zusammen bei Tapas oder Paella. Denn in Valencia kann man so richtig gut essen. Und wenn man sucht, wird man sogar als Veganer fündig.

Ich liebe Tostadas con Tomate, Bauernbrot mit Tomatenpaste.

Auch das Olivenöl und der Sherry-Essig Vinagre de Jerez sind besondere Zutaten, die die Speisen zu dem machen, was sie sind. Würzig, spanisch und irgendwie unwiderstehlich.

Restaurants in Valencia – mein Tipp:

Restaurant Seuxerea
Conde de Almodóvar 4, Valencua

Ma Khin Café
C/Jorge Juan 19, Valencia

Valencia-Bar

Orangen-Spanien

Eine Reise nach Valencia ist eine Reise in die Geschichte Europas. Sie ist eine Reise in eine vielseitige Metropole, die sich den Charme einer kleinen Stadt bewahrt hat. Valencia bedeutet für mich bewundernswerte Bauwerke, beschauliche Spaziergänge, fantastisches Essen und vor allem: Sonne satt. Und das sogar im Winter.

 

Übernachten in Valencia – mein Tipp

5* Caro Hotel
Carrer de l’Almirall, 14, 46003 València
www.carohotel.com

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