Die Feuerberge von Lanzarote

3. Dezember 2015

Drei viertel von Lanzarote sind mit Lava bedeckt. Im Timanfaya Nationalpark kocht sogar noch heute die Erde. Ein Ausflug zu den heftigsten Vulkanausbrüchen in der jüngsten Geschichte der Kanarischen Inseln.

Schwarz ist die Lava, Weiß sind die Häuser, Grün wehen die Palmen im immer währenden Wind: Das sind die Farben von Lanzarote. Es war der Künstler César Manrique, der das Gesicht der Kanareninsel maßgeblich beeinflusste. Er wollte seine Insel zu einem der schönsten Plätze der Erde machen. So ist er beispielsweise dafür mit verantwortlich, dass nur die traditionelle Inselbauweise erlaubt ist. Und so strahlen die Dörfer der Insel wie weiße Perlen aus der schwarzen Erde. Die Häuser, auch in den Touristenzentren, sind weiß gehalten und haben nicht mehr zwei Stockwerke. Bausünden findet man, wenn überhaupt, nur in der Inselhauptstadt Arrecife.

César Manrique machte Kunst aus dem Material, was die Insel prägte, wie nichts sonst: Lava.

Er selbst hatte sich eine Wohnung in einer Lavablase eingerichtet, die noch heute in Tahíche zu besichtigen ist (Fundación César Manrique).

Vulkanstein, das ist es, womit man Lanzarote verbindet. Bei einer Fahrt zu den Feuerbergen im Süden von Lanzarote (www.getyourguide.com) kann man noch die Urgewalt erahnen, die das Antlitz der Insel 1730 Jahren für immer veränderte. Damals begann sich die Erde zu öffnen, wie der Pfarrer des Örtchens Yaiza, Andrés Lorenzo Curbelo, in seinen Aufzeichnungen festhielt.

„Am 1. September 1730, zwischen 9 und 10 Uhr abends, öffnete sich plötzlich die Erde bei Timanfaya, zwei Wegstunden von Yaiza. Ein gewaltiger Berg bildete sich bereits in der ersten Nacht, und Flammen schossen aus seinem Gipfel, die 19 Tage lang weiter brannten.“

In den folgenden Monaten bedeckten die Vulkane einem großen Teil der Insel unter ihrer Lava. Dort, wo das Dorf Timanfaya unter der schwarzen Masse begraben liegt, findet man heute den gleichnamigen Nationalpark. So wird eine Fahrt durch die bizarre Landschaft der schwarzen Vulkanstein-Wüste zu einer Entdeckungstour in die Erdgeschichte. Und es sind keineswegs nur schwarze Lavabrocken, die wir hier zu sehen bekommen.

Auf der sogenannten Kratertour, die nur für Busse freigegeben ist, schaut man von oben in die Feuerberge, die für die heftigsten Vulkanausbrüche auf den Kanarischen Inseln in jüngster Zeit verantwortlich sind.

Und noch heute kocht die Erde auf Lanzarote.

Das zeigen uns die Männer am Besucherzentrum im Timanfaya Nationalpark, wenn sie Wasser in Erdlöcher schütten und innerhalb von Sekunden eine heiße Fontäne aus der Erde geschossen kommt. Und auch hier hat sich César Manrique verewigt. Er hat nicht nur den Feuerteufel, das Symbol des Nationalparks entworfen. Sondern auch ein Restaurant El Diablo mit geplant, das auf einem Berg im Timanfaya Nationapark thront. Die Gerichte gart man hier übrigens über einem Grill mit der erdeigenen Hitze aus den Feuerbergen von Lanzarote.

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