In den grünen Hügeln der Provence, nur eineinhalb Autostunden von Nizza entfernt, liegt ein Anwesen, an dem die Zeit still zu stehen scheint: Das pittoreske 5-Sterne-Hotel Domaine de la Baume. Es gehört zu der kleinen feinen Luxushotelkette Masions & Hotels Sibuet und zählt zweifelsohne zu den Sinnbildern eines Landtraumes in der Provence.
Die Domaine de la Baume, mit ihrer ockergelben Fassade und den mintgrünen Fensterläden, ist ein Herrenhaus wie aus einem romantischen Bilderbuch. Und es wurde in der Tat schon oft gemalt, unter anderem von dem französischen Künstler Bernard Buffet, der hier gelebt hat und sich von diesem Ort zu seinen Gemälden inspiriert fühlte.
Die Domaine de la Baume ist im Stil eines Herrenhauses des 18. Jahrhunderts eingerichtet. Wuchtige Sofas in der Bibliothek und dem Spielezimmer, mächtige Vorhänge vor den Fenstern. Nette Accessoires wie ein Holzschachbrett oder ein Solitärspiel aus Naturstein stehen bereit. Auch in den Zimmern kann man sich fühlen wie zu Kaiser Napoleons Zeiten.
Unser Zimmer mit dem Namen Rita ist eine blumige Mischung aus sämtlichen Tönen der roten Farbpalette, vom kräftigen Rosarot der Türen, über das zarte Rosé der Wände des Flures bis hin zum dramatischen Blutrot des Badezimmers. Die Stoffverkleidung des Schlafzimmers greift alle diese Farben in ihrem floralen Print wieder auf.
Ein liebevolles Detail: Die kleine Pfingstrose in der passenden Farbe in einer Vase auf dem Nachttisch. Der Kronleuchter über dem Bett zusammen mit den Stuckornamenten an der Decke rundet das pompöse Design ab. Wer opulente Belle Epoque Möbel und ein Design mit einem Touch Laura Ashley nicht als kitschig abtut, der findet in der Domaine de la Baume eine Heimat auf Zeit. Jedes der 15 Zimmer ist individuell gestaltet, so dass sich den Gästen bei jedem Aufenthalt eine neue Inspiration offenbart.
Unter jahrhundertealten Kastanienbäumen sitzt man auf der Terrasse des Herrenhauses und blickt in die Weite der provenzalischen Landschaft. Unterhalb weiden ein paar Pferde zwischen neu gepflanzten Olivenbäumen, der seichte Duft des Rosengartens streift die Sinne. Direkt hinter dem Haus: Große uralte Olivenbäume, die den wertvollen Saft für das Öl des Hauses liefern.
Auch die Küche wird bestimmt durch heimische Zutaten: Kräuter aus dem Garten der Domaine de la Baume, Gemüse und Käse, Milch und Brot aus Dörfern der Umgebung. Das kleine Frühstücksbüffet wird am morgen auf der sonnigen Terrasse serviert. Eine Auswahl aus Baguette, Landbrot und Schokoladen-Croissants, dazu Käse oder Marmelade. Wer mag, wird beim Müsli fündig. Eier oder Fruchtsalat gehen extra. Mit einem Café au Lait oder einem frisch gepressten Orangensaft ein gelungener Start in einen entspannten Tag.
Den Abend lässt man bei gutem Wetter auf der Terrasse mit ihrer malerischen Aussicht ausklingen. Die Vögel singen ihr Abendlied und man hört in der Ferne das leise Rauschen eines Wasserfalls. Lampions erhellen die Tische, gedeckt mit dem Olivenöl der Domaine de la Baume, einem Leinensack mit Baguette de Campagne, etwas Meersalz und Pfeffer. Der Kellner erklärt das Menü, auch auf besondere Bedürfnisse geht man hier problemlos ein. Als Vegetarier besteht unser Menü aus Melonencarpaccio mit Vanilleöl und Ziegenkäse als Vorspeise, Risotto mit Pfifferlingen als Hauptgang und zum Abschluss Schokoladentarte mit Mangosorbet an Passionsfrucht-Mus.
Die Landschaft vor uns ist nun in lilafarbenes Licht getaucht und wir verfolgen, wie der Mond am Himmel immer höher klettert. Hier nimmt man sich gerne Zeit für ein gutes Dinner. Der Service ist stets aufmerksam mit Liebe zum Detail und dabei nie aufdringlich. Dies rundet das Halbpensionsangebot ab, das zzgl. zum Zimmerpreis buchbar ist. Es enthält zudem einen Aperitif vor dem Abendessen und ein paar süße Törtchen und Plätzchen zur Teatime am Nachmittag.
Dies ermöglicht, den ganzen Tag am Haus zu verbringen und sich fernab vom Stress der Stadt zu erholen. Die Domaine de la Baume liegt nahe des kleinen provenzalischen Dorfes Tourtour, direkt vor den Toren des Naturparks Verdon. Außer dem gelegentlichen leisen Rattern eines Autos in der Ferne, hört man hier nur die Töne der Natur, vom Rauschen des Windes in den Blättern über das Zwitschern der Vögel bis zum zarten Raunen des Wasserfalls an den Felshängen.
Denn zur Domaine de la Baume gehört ein riesiges Grundstück, das es zu erkunden lohnt. Dabei stößt man auch auf einen nahezu mystischen Ort. Tief im wilden Grün der Vegetation rauscht die Kaskade in die Tiefe. Über Holzbrücken kann man immer tiefer in die Wildnis eintauchen – bis man oberhalb sogar Grotten entdeckt, über die der Wasserfall wie eine Dusche fließt. Hier hat man auch eine Spa-Kabine errichtet und bietet Behandlungen in der Natur an.
Auch im normalen kleinen Spa-Haus direkt neben dem Tennisplatz gibt es verschiedene Behandlungen für das Bien-être. Von der Gesichtsbehandlung bis zur Ganzkörpermassage bietet das Pure Altitude Spa das klassische Spa-Portfolio an. Es gibt jedoch eine kleine Besonderheit: Die Kosmetiklinie Pure Altitude, basierend auf den Aromen der Alpenblume Edelweiss, wurde von Jocelyne Sibuet persönlich kreiert und wird in allen Häusern der Familie Sibuet angewendet.
Wer in einem so historischem Maison Perfektion erwartet, wird enttäuscht. Es sind mehr die kleinen Momente des Imperfekten, die dieses Hotel zu einem besonderen Ort machen. Die Domaine de la Baume empfängt ihre Gäste mit bestechender Freundlichkeit und familiärem Ambiente. Man fühlt sich wie zu Gast bei Freunden in einem stattlichen Landhaus. Die Lage inmitten der Natur und der großzügige, duftende Garten machen dieses Haus zu einem charmanten Domizil für Landurlaub auf gehobenem Niveau. Wir würden jederzeit wiederkommen, um hier aufzuatmen.
Text: Katharina Kruppa, ReiseWorld
Fotos: Katharina Kruppa & Thomas Majchrzak, ReiseWorld